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Pink is in the air

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Auf seine originären Science-Fiction-Entwürfe müssen Frauen leider seit 2001 verzichten. Die MarkeThierry Mugler wird heute als limitiertes Prêt-à-porter-Label unter der Designerin Rosemary Rodriguez geführt. Dafür hat der Modevisionär, der in den Siebzigern das Kettenhemd partyfein machte, uns eine Kosmetiklinie gebracht, die an Raffinesse und Design ihresgleichen sucht. Nun kommt nach der interaktiven Marken-Plattform, die im Namen Muglers im März an den Start ging, zusätzlich ein neuer Duft: Womanity.

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Leider werde ich mit der Foren-Website gar nicht warm. Sie ist mir zu konfus, zu wenig zugänglich. Einfacher ist es mit dem Parfüm. Eine Verbeugung vor dem Nachhaltigkeitsgedanken ist die Tatsache, dass er nachfüllbar ist, egal in welcher der der drei Größen. Das gefällt. Auch konnte mein limbisches System mit seinem Angel etwa, ein übersüßes Dessert im Menü der Gourmand-Parfüms mit sehr polarisierendem Charakter, keine Freundschaft schließen. Den Neuzugang in Muglers Duftregal kann man war auch nicht dezent nennen, er ist eher markant. Die Ohnmachts-Note jedoch von beispielsweise Angel, aber auch dem Nachfolger Alien, die fehlt erfreulicher Weise.

Dieser dritte Mugler-Duft ist sogar überraschend verträglich. Er startet mit einer Symphonie in Pink. Pink wie in: Barbiemädchen, Kurven, blonde Mähne, Scarlett-Johannsen-Lippen. Aber Vorsicht, ich möchte keine falschen Assoziationen wecken, das Ganze hat sehr wohl Eleganz. Das Pink haftet lang, ein Hauch Feige schleicht sich hinein, und relativ spät kommt der Überraschungsgast: ein neues, von Dufthersteller Mane entwickelte „Kaviar“-Molekül, wie es heißt. Nein, man schnuppert hier nicht plötzlich Barbie neben Surfer-Ken. Es ist eher ein subtile Schwingung jenseits der Süße, die das Gesamtkonzept vor der Beliebigkeit viel zu vieler frisch-floraler Düftchen rettet.

Womanity wird seine Kundinnen finden, und es dürften eine Menge werden. Gemessen daran, dass Angel weltweit seit 1992 ein Verkaufsschlager war und ist, folgt meine Nase offensichtlich nicht dem Parfüm-Mainstream. Aber sogar ich kann mir Momente vorstellen, in denen Mugler mich ausnahmsweise eimal mit „den anderen Frauen“ verbindet, Womanity sei Dank.

Thierry Mugler Womanity, Eau de Parfum, 30, 50 und 80 ml, ca. 49 €, 69 € und 89 €. Das 50-ml-Refill kostet ca. 49 €.

Zur Linie gehören außerdem ein Duschgel, eine Körpermilch und -creme sowie ein Deodorant-Spray.

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