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Needling mit dem Dermapen

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Jeder gesunde Körper reagiert auf verletzte Haut mit einem Heilungsprozess, in dessen Verlauf es zur Kollagenneubildung kommt. Das macht die Haut an der verletzten Stelle straffer, glatter, fester. Der Dermapen war eines der ersten einfach zu handhabenden Werkzeuge, um auf Basis dieser Tatsache absichtlich und gezielt Mikroverletzungen gegen Falten und Narben und dünner werdende, erschlaffende Haut zu erzeugen. Seit heute acht Tagen erholt sich meine von ihrer ersten Begegnung mit diesem Needling genannten Behandlungsverfahren.

Aufmerksame Leserinnen wissen, dass ich mich in diesem Beauty-Blog mit vollem Körpereinsatz auch der Medizinischen Kosmetik widme. Die Schönheit und das Biest – man könnte in Letzteres zum Beispiel das Altern hineininterpretieren … Doch in die Praxen von Dermatologen und anderen Vertretern der ärztlichen Gemeinde, die Anti Aging oder meinetwegen lieber Pro Youthing betreiben, finden nicht nur jene, die mit der Vergänglichkeit ihres Aussehens hadern. Sondern Menschen jeden Alters, die etwa mit Aknenarben, Schwangerschaftsstreifen und anderen sichtbaren Hautproblemen kämpfen.

Der größte Unterschied von Filler-Prozeduren zu Anwendungen, die durch Irritation zur Neubildung von Gewebe anregen (IPL, Laser, Needling, Hautschälungen etc.), ist die Downtime. Also die Regenerationszeit nach dem Eingriff. In manchen Fällen dauert es Tage, beim CO2-Laser auch Wochen, bis man wieder auf die Menschheit losgelassen werden kann, ohne sie zu verschrecken. Längerfristig effektive Methoden ohne Downtime sind zum Beispiel tiefere Unterspritzungen mit Hyaluronsäure-Präparaten, „Botox“-Injektionen oder Radiofrequenz-Anwendungen.

Dermapen und die Folgen, die 1.: Eine Woche Camouflage

Dass ich nach dem Dermapen-Needling eine Woche brauchen würde, um wieder ohne umfassende Retusche auf die Straße gehen zu können, habe ich zum Glück nicht gewusst. Dann hätte ich kaum zugesagt, denn am nächsten Tag stand eine Firmenfeier an. Da und auch sonst wollte ich im grauen Januar besonders gut aussehen – und habe mich in der Hamburger Privatpraxis von Dr. Susanna Meier für den Dermapen entschieden: „Hautverjüngung und Hautstraffung, Porenverkleinerung, Fältchenreduktion mit Mikroneedling ist eine sehr effiziente Methode, die zu einer wirkungsollen Anregung der körpereigenen Kollagenproduktion führt“, so die in Aussicht gestellte Wirkung. Der Fairness halber muss ich erwähnen, dass auch die Ärztin einen so langen Heilungsverlauf bisher nicht kannte. Sei’s drum: Ich habe mich mit viel Campuflage-Geschick und einer Haltung zwischen offensiv und ignorant durch den Tag der Feier sowie auch die folgenden bewegt.

Am ersten Tag nach dem Eingriff war meine Haut knallrot, berührungsempfindlich und reagierte auf alles mit großer Irritation – besonders auf den Versuch, Foundation zu benutzen. Das ist definitiv nicht zu empfehlen, am besten bleibt man cremend, cremend, cremend in den eigenen 4 Wänden. Ich trug diesen und die nächsten Tage ständig ein Fläschchen Melvita-Arganöl plus reichhaltige Repair-Creme von Dr. Eckstein mit mir herum, manchmal habe ich sogar nachts nachgelegt, weil die Haut extrem spannte.

Die Rötung nahm dann zwar beständig ab, aber ganz ohne abdeckende Foundation – zum Einsatz kamen Givenchy Photoperfection und der großartige Camouflage-Stift Light Fantastic Cellular Concealing von La Prairie, später reichte die CC-Creme von Olaz – ging gut eine Woche nichts. Dr. Meier: „je nachdem, welchen Effekt man möchte, kann die Downtime auch bis zu 10 Tagen betragen.“ Und da ich viel wollte – hat es eben gedauert.

Dermapen und die Folgen, die 2.: Mehr Spannkraft, glattere Haut

Nach 8 Tagen, an denen Spannungszustände an der Tagesordnung waren und während derer im Gesicht und auf dem Hals eine komplette Abschuppung respektive Verschorfung und Heilung stattfanden, war der oberflächliche Prozess abgeschlossen. Sind 350 € für diesen Aufwand gut investiert? Ich sage: Ja. Die Haut ist straffer und hat spürbar mehr Dichte, weniger Falten, und der Rest an Sonnenschäden, die mit IPL-Treatments nicht mehr zu verbessern sind, ist ebenfalls blasser geworden.

„Die Kollagenneubildung hält über 6 bis 8 Wochen an, je nach Ausgangsbefund sind 1-3 Behandlungen nötig“, sagt Dr. Meier und empfiehlt zum Erhalt des Aussehens eine Wiederholung zwischen 1 bis 4 Mal jährlich. Ich werde wiederholen, um den Effekt zu optimieren. Allerdings ist der Sommer dafür wenig geeignet: Die Haut sollte einige Wochen keine Strahlung abbekommen. SPF 50 und ein Visor werden mich im März also an den Strand von Goa begleiten. Nächster Termin: zirka Oktober.

Wer muss auf das Needling verzichten? „Infektiöse und andere Hautkrankheiten beziehungsweise schwere allgemeine Erkrankungen oder Fieber“, sagt Dr. Susanna Meier, sind Kontraindikationen.

Mehr Informationen (auch zu weiteren Anti-Aging-Behandlungen) findet ihr auf der Homepage von Dr. Meier

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