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Die Post, der Wahnsinn

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In der Schule, da glaubten wir noch, über sie lachen zu können: jene lahmen, sicherheitsorientierten Volllangweiler, die jahrelang für genau gar nichts außer einem mittelprächtigen Leistungsniveau gut waren und denen man endlich Richtung Uni oder Großstadt und am besten beides entfloh. Während sie: zur Post gingen.

Jetzt erfahren wir aus den doch immer wieder überraschend investigativen Medien, wie gut es das Leben mit diesen vermeintlich visionsarmen Kleindenkern gemeint hat. Während wir in der freien Wirtschaft der Sicherheit von Arbeitsplätzen nur noch als schlechtem Witz von gestern hinterherwinken, spielen die Schnarchnasen-Schulkameraden von damals heute unter Umständen preisgekröntes Provinz-Tennis oder kraulen sich sonstwie die Zeit vertreibend am Vorruhestands-Bauch, entlassen mit Mitte Vierzig in eine komfortable Frührente und finanziell wohlig abgefedert von – wie könnte es anders sein – der Steuer zahlenden Allgemeinheit.

Ich kann mir nicht helfen, aber je länger ich mir das Leben anschaue, desto stärker verdichtet sich der Gesamteindruck von Komplettverarschung. Aus einer anderen Perspektive betrachtet, weil das ja nicht lang auszuhalten ist, wird daraus eine Art globales Schildbürgerdorf. Das ist zwar nicht unbedingt beruhigender – nimmt aber ein wenig den Stachel. Überlege noch, einfach täglich eine Pappnase aufzusetzen, könnte eine angemessene Maßnahme sein.