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Das hat ein Nachspiel

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Reisen, ob kurze oder längere, haben immer ein elendiges Nachspiel: das Nachhausekommen.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich komme gern nach Hause, mag es und vermisse es noch am paradiesischsten Maledivenstrand. Was dagegen Reise um Reise richtig in den Jetlag des ersten Heim-Tages hagelt, ist das Auspacken und dabei wiederum mehr als alles andere: das Wiederfinden.

So räumt man in der letzten Hektik der Abreise stets Taschen und Visitenkarten-Behältnisse aus, befreit sie von Fitnessstudio-Ausweis, Toys’R’Us-Kundenkarte, Kreditkarte und anderem Tinnef, deponiert den Inhalt an einem sicheren und in diesem Moment idiotensicher scheinenden Ort, um den dann, zurück daheim, garantiert nicht mehr wieder zu finden.

Und weil er so idiotensicher war vor der Abreise, pappt man natürlich auch nie einen Zettel mit den geoprafischen Daten dieses Orts als Erinnerungs-Backup an den Kühlschrank. Egal, wie viele Schubladen man durchwühlt, Handtaschen man umdreht, Ablagen man ins Chaos stürzt, die verwahrten Karten haben irgendwie einen Weg in ein schwarzes Wohnungsloch gefunden, das sie in der Regel unverhofft, aber erst viel später, als einem lieb ist, wieder ausspuckt.

Wollte vorhin, direkt im Anschluss ans Auspacken und Waschmaschine laden, ins Fitnesssstudio. Beim vergeblichen Suchen nach dem Ausweis fiel auf, dass das mal gesagt werden musste. Schreiben wider das Vergessen, soll ja schon geklappt haben.