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Away we go? Nö.

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Neulich war ich in Marrakesh. Schöne Stadt, wirklich. Ich fahr aber nicht noch einmal hin. Vielleicht in einem nächsten Leben, falls ich als Mann wiedergeboren werde, können wir drüber reden. In diesem Leben finde ich diese muslimisch begründete Respektlosigkeit der Männer gegenüber Frauen einfach nur zum derart abstossend, dass ich gar nicht so viel fressen kann, wie ich kotzen möchte.

Sollen diese ignoranten Kaftan-Pinsel doch mit ihren Lederschlappen, Berbertüchern, ihrem schrecklich billigen Leder-Handwerk, den Steingut-Aschenbechern und Teegläsern gern bleiben, wo der Pfeffer wächst. Sollen sich die TUI- und Neckermann-Urlaubskohorten durch die Souks schieben und über den Tisch ziehen lassen. Mir fehlt das alles nicht. Ich will keinen so genannten Schlangenbeschwörern mein Geld geben für das, was sie den armen Kreaturen antun, und schon gar nicht die Häute aussterbender Tierarten kaufen. Handeln finde ich sowieso total bescheuert. Entweder man weiß, was eine Ware und eine Arbeit wert sind, oder man weiß es nicht. Ich verfalle nicht wegen Billig-Nepp, der mich für den Kauf von heillos überteuertem Mumpitz anlocken soll, in einen blinden Schnäppchen-Modus. Und ich bewundere hier weder unsere Kirchen noch dort deren Moscheen über die Maßen.


Kurz: Es gibt keinen einzigen Grund, warum ich ausgerechnet noch einmal nach Marokko reisen sollte – und auch in kein anderes muslimisches Land.

Interessanter Weise entdecke ich statt dessen, je länger ich in ferne Länder reise, zusehends den Reiz des vermeintlich Bekannten – und vor allem den des Nahen. Ich träume inzwischen eher von einem Zweitwohnsitz in Dänemark, in Schweden oder meinetwegen in der Uckermark. Von Orten, die kein Flugzeug brauchen, damit ich dort hin komme, wo ich den Bäcker irgendwann kenne und ich weder Kultur- noch Konsumtourismus veranstalten muss. Könnte dieses Ding mit der zweiten Lebenshälfte sein. Wenn die so aussieht, finde ich sie gar nicht so übel. Könnte mich dran gewöhnen. Muss ich sogar.

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