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„Zurückhaltend wie ein guter Diener“

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Seit heute präsentiert Lancômes neue Microsite in topmoderner Info-Technik Wissenswertes zur High-Performance-Pflegeserie Génifique. Zu entdecken gibt es „jede Menge Facts und News rund um das Thema Jugendlichkeit“, heißt es. Informationen, die „Die Schönheit und das Biest“ als einer der führenden deutschen Beauty-Blogs gebührend ergänzen kann.

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Da ich selbst nicht dazu tauge, eine komplette Serie zu bewerten (zu vieles findet bereits den Weg auf meine Haut – da lässt sich kaum mehr ein gutes, sprich: aussagefähiges Statement herstellen), habe ich Christa Thelen als enge Journalisten-Freundin gebeten, die Serie so zu testen, wie es die Kosmetikindustrie wünscht. Über Wochen und unverfälscht von anderen Pflegen. Herausgekommen ist eine wirklich positive Gesamtbewertung durch eine wirklich kritische Journalistin. Hier ihre Erlebnisse:

„Ein Blick in den Vergrößerungsspiegel sagt mir, dass es Zeit ist, radikale Maßnahmen zu ergreifen. Falten habe ich nicht so viele. Dafür sieht meine Haut auch nach acht Stunden Schlaf schlapp und müde aus. Auf dem Kinn gedeihen seit Wochen rote Flecken, die zeitweise zu kleinen Pickeln anschwellen. Nicht ausdrücken, ich weiß. Mache ich aber trotzdem, das Ergebnis ist, dass die blöden Dinger nicht abheilen. Außerdem haben sie gern Gesellschaft: Die Kleinfamilie (drei Flecken-Pickel) ist mittlerweile zur Fußballmannschaft angewachsen, die mein Kinn über die rechte Wange bis hin zum Wangenknochen bespielt. Ich werde dem Elend mit dem Lancôme-Edelprogramm Génifique zu Leibe rücken: Serum, Augenpflege, Tages und Nachtcreme. Schicke anthrazitfarbene Glastiegel – fröhlich macht der Anblick nicht, die Optik ist kühl, teuer und gnadenlos, besonders das gnadenlos gefällt mir, schließlich sind wir hier nicht zum Blümchen pflücken.

Zuerst reinige ich meine Haut wie immer. Ich benutze weiße Lavaerde aus der Tube, anschließend tonisiere ich mit einem Drogerie-Markt-Öko-Rosen-Gesichtswasser für trockene Haut. Das Zeug riecht, als ob man es auch trinken könnte, danach fühlt sich die Haut schön sauber an. Dann trage ich das Serum auf. Es hat eine Pipette; oben drauf drücken, loslassen, Serum ansaugen, noch mal draufdrücken, Serum auf der Haut verteilen. Die Textur ist leicht, auf rätselhafte Art reichhaltig und lässt sich unendlich verstreichen. Erst auf dem Gesicht, dann auf den Hals, auf das Dekolletee. Ob die Fußballmannschaft wohl genug abgekriegt hat? Sicherheitshalber drücke ich noch mal auf den Pipettenpömpel und gönne ihr eine extra Portion Superserum. Die Prozedur ist überraschend nichtssagend, das Serum hat eine weiße, leicht transparente Farbe, es zieht ein, schwupp, weg ist es, und dann ist erst mal nix.

Jetzt kommt die Augenpflege dran. Sie ist in einem kleinen Tiegel. Unter dem Schraubdeckel ist die Creme mit einem weißen Plastikdeckel geschützt, der ist natürlich auch klein und hat eine kleine Plastiklasche, an der man ihn hochziehen kann. Liebe Verpackungsdesigner: So kleine Plastikdinger kriegt man schlecht abgefummelt. Also: keine Miniplastikdeckel mit Minilaschen. Und: Auch die Laschen in Normalgröße sind mit längeren Fingernägel blöd anzufassen (mit kurzen Nägeln ebenfalls). Denkt euch lieber mal was richtig gutes Neues aus, am besten sowieso: Spender, dann fummele ich nicht abends müde mit meinen Fingern in den Tiegeln, weil ich grad mal wieder keinen Spatel auftreibe. Die Augenpflege also fühlt sich sehr cremig an, man braucht nur wenig, aber insgesamt ist auch die Augenpflege „gesichtslos“ wie das Serum. Während die Verpackung viel Image transportiert, hat man kein spezielles Gefühl, wenn man die Creme einklopft, weil weder Duft noch Konsistenz noch Auftraggefühl irgendwie besonders sind.

Das gilt auch für die Nachtcreme. Ich trage sie auf, auch hier bekommt die Fußballmannschaft noch eine Extraportion, und dann gehe ich schlafen.

Sieht man schon was? Der Blick in den Spiegel fällt am nächsten Morgen etwas länger aus. Das Hautbild ist okay. Großartig! Die roten Flecken-Pickel sind tatsächlich weniger rot und angeschwollen. Das versöhnt mich damit, dass ich nun den Plastikdeckel von der Tagescreme abfummeln muss. Ich trage etwas Serum auf und danach die Tagespflege, putze mir die Zähne, damit alles einziehen kann, und trage mein Make-up auf. Der Härtetest! Bei Tagespflege bin ich sehr wählerisch, wenn die zuviel Fett enthält oder überhaupt die falsche Konsistenz hat, setzt sich das Make-up als winzige braune Pünktchen in den Hautporen ab, und man sieht aus, als wäre man mit nassem Sand beworfen worden. Die Creme besteht den Test, sie zieht schnell ein, das Make-up lässt sich perfekt verteilen. Ich bin zufrieden mit mir, und das ist am Morgen ja schon mal nicht schlecht.

Die nächsten Tage perfektioniere ich die Nutzung der Serie. Gegen die roten Flecken wirkt offenbar die Nachtcreme besonders effektiv. Sie heilen ab oder werden zu kleinen sauber lokalisierbaren Minipickeln, die sich ’entfernen‘ (hüstel) lassen, ohne sich in fiese Hautkrater zu verwandeln. Von dem Serum darf ich morgens nur wenig unter die Tagespflege nehmen, sonst lässt sich das Make-up nicht gut verteilen. Die Augencreme fühlt sich auch auf den Lippen gut an, morgens verstreiche ich dort immer den Rest, bevor ich etwas Lipgloss auftrage.

Und ich beginne, die „Gesichtslosigkeit“ der Serie neu zu überdenken: Sie ist zurückhaltend wie ein guter Diener. Sie will ihre Persönlichkeit nicht in den Vordergrund spielen, sondern nur meine Wünsche erfüllen. Sie will effektiv sein und wirkt im Verborgenen. Sie steckt wahrscheinlich voller synthetischer Inhaltsstoffe, fühlt sich aber nicht synthetisch an.

Nach einer Woche beginnt meine Haut wach auszusehen, selbst wenn der Mensch darunter noch sehr müde ist. Oder bilde ich mir das ein? Bei dem Preis ist man ja manipulierbar: Was teuer ist, MUSS doch einfach wirken. Als ich nach einer Feier abends ohne Nachtcreme ins Bett falle, sind die Flecken-Pickeln am nächsten Morgen gleich wieder in Aufbruchstimmung. Muss ich die Nachtcreme nun bis an mein Lebensende benutzen, weil sonst die Pickel sprießen?

Nach zehn Tagen schaue in die Tiegel, die Cremes und das Serum sind kaum weniger geworden, wenn ich sie in dem Tempo weiternutze, komme ich bestimmt noch zwei Monate damit aus. Am 14. Tag beginne ich, meine Anthrazittiegel und meinen Badezimmerspiegel morgens wie alte Freundinnen zu begrüßen. Sie sind meine stillen freundlichen Helferinnen, geheime Verbündete im Kampf gegen schlappe Haut. Ihr Name Génifique ist vermutlich ein Kunstwort aus magnifique (großartig) und génétique (genetisch). Er verspricht uns, die Jugendlichkeit neu und für immer in unseren Genen festzuschreiben. Ich weiß, dass das nicht stimmt, aber glaube es trotzdem gern. Das ist wie mit Komplimenten: Die machen mich auch glücklich, selbst wenn ich weiß, das sie nicht stimmen.“

Alle weiteren Infos zu Preisen und Bezugsquellen über www.genifique.de